Gesundheit

IHEP-Programm 2019 – Themenfeld Gesundheit

Das International Healthcare-Exchange-Program (IHEP) stellt zu Beginn des 21. Jahrhunderts die internationale Erfahrung einen wichtigen Baustein in der Spezialisierung innerhalb der Aus- und Weiterbildung dar. Das Niveau der medizinischen Praxis und der Ausbildung von medizinischen Fachkräften ist heutzutage ein wichtiger Indikator in der Entwicklung der Gesundheitsfürsorge und sozialer Strukturen in den Kommunen.

Das IHEP-Programm der Thomasius-Stiftung für internationale Bildung und Wissenschaft fördert die Entwicklung von Fachwissen und Expertise in medizinischen Fachgebieten und unterstützt die länderübergreifende Zusammenarbeit und den Austausch von medizinischen Fachkräften.

Im März 2019 hospitierten vier Fachärzte aus der Ukraine im Rahmen unseres IHEP-Programms zwei Wochen in der Orthopädie und Unfallchirurgie des Marienkrankenhauses in Düsseldorf-Kaiserswerth unter dem Chefarzt PD Dr. med. Nebelung. Darin gewannen sie wichtige Einblicke in die arthroskopische Chirurgie, auch Schlüsselloch-Chirurgie genannt, als wesentlichen Bestandteil des heutigen operativen Therapiespektrums in der Orthopädie. Darüber hinaus wurden sie mit den Versorgungsprozessen innerhalb des Krankenhauses als auch mit der Struktur und den Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitssystems vertraut gemacht.

Das Programm:

  • Praktikum von examinierten Medizinern (mit einer Dauer von max. 3 Monaten) an einer deutschen bzw. ukrainischen Klinik oder Fachpraxis.
    • Schwerpunkte des Programms bilden die Bereiche: Hals-Nase-Ohrenheilkunde, Pädiatrie, Anästhesiologie und Radiologie und weitere.
  • Teilnahme der Fachkräfte an einem 2-monatigen Seminar zum Medizin- und Arztpraxis- Management.
  • Seminar zum Thema „Interkulturelle Kommunikation

Ziel des Programms:

Die TeilnehmerInnen erhalten einen Einblick in die medizinische Praxis in Deutschland und der Ukraine insgesamt und in die Arbeit einzelner Fachbereiche wie die Anästhesiologie, Hals-Nase- Ohrenheilkunde, Pädiatrie und Radiologie etc. im Besonderen. Der Austausch trägt bei zum Aufbau und zur Verstärkung der Netzwerke und Beziehungen zwischen den deutschen und ausländischen Bildungs- und Gesundheitssystemen.

Teilnahme:

  • Ärzte der Allgemeinmedizin mit oder ohne fachärztliche(r) Weiterbildung
  • aktuelle Beschäftigung der BewerberInnen in Kliniken, Arztpraxen oder anderen Gesundheitseinrichtungen
  • eine fachpraktische Erfahrung von mindestens drei Jahren
  • sowie gute Deutsch- oder Englischkenntnisse

Medizinische Bereiche:

  • Anästhesiologie
  • Chirurgie
  • Hals-Nase-Ohrenheilkunde
  • Medizinmanagement
  • Neurologie
  • Pädiatrie
  • Radiologie/Strahlenheilkunde
  • Urologie und Weitere

→ Landarzt 2.0

Landarzt 2.0 – Themenfeld Gesundheit

14 junge Ärzte und Ärztinnen aus Deutschland und der Ukraine und ihre Betreuer*innen nehmen 2019 paritätisch an einer 8tägigen Begegnung in Düsseldorf teil.

Im Mittelpunkt der Begegnung steht das Thema der mangelhaften medizinischen Versorgung auf dem Land, die in beiden Ländern ein Problem darstellt und in Zukunft dramatische Auswirkungen annehmen wird. Sie erarbeiten Methoden und Strategien, um die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern und erhalten während der Begegnung einen Einblick in das System der Primärversorgung des Partnerlandes.

Die Teilnehmenden diskutieren gesellschaftspolitische Perspektiven und erarbeiten Strategien für zivilgesellschaftliches Engagement, um die medizinische Versorgung der Landbevölkerung zu verbessern. Es werden Ideen für Nachbarschaftsprojekte entwickelt und die Lobby- und Netzwerkarbeit gestärkt.

Die Ergebnisse des Projektes werden in einer öffentlichen Podiumsdiskussion veröffentlicht und mit Experten diskutiert.

Das Programm:

Der erste Bereich bietet einen (I.) Einblick in die Struktur und Organisation des jeweils anderen Systems der Primärversorgung. Beispielhaft wird von der Alltagserfahrung mit der deutschen und ukrainischen hausarztzentrierten Primärversorgung berichtet.

Im zweiten Themenbereich entwickeln und diskutieren die Teilnehmer auf (II.) fachpraktischer Ebene konkrete Strategien und Methoden zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung der Landbevölkerung. Im Zentrum der Arbeit stehen u.a. die verstärkte Delegation ärztlicher Leistungen an nicht-ärztliches Personal, die Chancen elektronischer Vernetzung von Allgemein-, Facharztpraxen und Kliniken, die Verbesserung praxisinterner Versorgungsprozesse.

Unter (III.) gesellschaftspolitischer Perspektive gilt es schließlich Strategien zu entwickeln, in welcher Weise (a) zivilgesellschaftliches Engagement für eine bessere Versorgung innerhalb der lokalen Bevölkerung gefördert werden kann. Dabei stehen lokale Gemeinschaftsprojekte im Zentrum der Diskussion.
Darüber hinaus erarbeiten die jungen Ärzte (b) Strategien und Handlungsformen mit denen sie gemeinschaftlich Einfluss auf lokale und überregionale politische Strukturen nehmen können, um die Förderung der medizinischen Nahversorgung der Landbevölkerung anzuregen.

Ziele des Programms:

Das Programmziel ist im Rahmen eines Ideentransfers zur internationalen Vernetzung zwischen jungen Ärzten aus Deutschland und der Ukraine zum Ausbau der medizinischen Versorgung auf dem Land beizutragen.

Teilnehmer:

  • Junge Ärzte der Allgemeinmedizin mit oder ohne fachärztlicher Weiterbildung aus Deutschland und der Ukraine zwischen 26 und 35 Jahren
  • 6 Teilnehmer aus Deutschland
  • 6 Teilnehmer aus der Ukraine

→ zum IHEP-Programm 2019