Autor: ThomasiUS

Center for Education on Online Prevention in Social Networks

Das TPX-Institut der Thomasius-Stiftung ist seit Juni 2021 wissenschaftlicher Partner des Center for Education on Online Prevention in Social Networks (CEOPS).

CEOPS ist ein bundesweites Fortbildungsprogramm, das junge Menschen durch digitale Lehrgänge befähigt, islamistischen Extremismus in den sozialen Netzwerken zu erkennen und diesem präventiv entgegenzuwirken. Die Lehrgänge vermitteln den Teilnehmenden die Funktionslogik von sozialen Medien, zeigen mögliche Abläufe von Radikalisierungsprozessen sowie die Grundlagen der Online-Präventionsarbeit auf. Weitere Information unter https://ceops.online/

Im Rahmen wissenschaftlicher Prozessbegleitung unterstützt unser TPX-Institut das Programm durch

  1. Monitoring und Auswertung von islamistischen Webinhalten und Analyse aktueller islamistischer Anwerbungsstrategien
  2. Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung von strategischen Programmzielen, Schlüsselprozessen, Ausrichtung und Struktur der Angebote
  3. Wissens- und Ergebnistransfer an die Mitarbeitenden des Programms sowie an die Programmpartner
  4. Qualitätsentwicklung – Im Rahmen von Prozesssimulationen werden Effizienz und Effektivität des Programms im Hinblick auf die festgelegten Ziele analysiert und Inhalte und Abläufe weiterentwickelt.

Workshop: „NGOs als Akteure der zivilen Konfliktbearbeitung“ (Bishkek, Kirgisistan)

In der Bearbeitung innerstaatlicher Konflikte nehmen NGOs weltweit als sogenannte „fünfte Gewalt“ vermehrt eine zentrale Rolle ein.

Dabei handeln sie im Spannungsfeld zwischen gezielter Informationspolitik, Dialogförderung und der Bildung strategischer Friedensallianzen.

Am 22. September 2021 hielt die Thomasius-Stiftung in Bishkek, der Hauptstadt Kirgisistans, einen Workshop zu den Potenzialen ziviler Organisationen in der Konfliktbearbeitung.

Mit Vertretern lokaler NGOs diskutierten wir u.a. Strategien zur Befriedung innerstaatlicher Auseinandersetzungen in den Ländern Zentralasiens, zur Kooperation ziviler Akteure mit staatlichen Strukturen sowie deren Gestaltung wirksamer Informationspolitik.

Die Thomasius-Stiftung wird in Zukunft ihre Zusammenarbeit mit lokalen NGOs in Kirgisistan ausbauen.

„From scaling social impact to political action“

Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner „KelechekPlus“ aus Bishkek (Kirgisistan) initiierten wir in 2020 die Initiative „From scaling social impact to political action“. Ziel war es Strategien und Methoden zur Skalierung der sozialen Wirkung von kirgisischen NGOs zu entwickeln, um diese in ihrer Rolle als Akteure der politischen Willensbildung und Handlungsorientierung zu fördern. Dazu wurden in Online-Workshops Strategien entwickelt, mit deren Hilfe lokale NGOs die Artikulation von Rechtsansprüchen in multireligiösen Gesellschaften verstärken, benachteiligte Menschen empowern und diese befähigen können, an politischen Prozessen teilzuhaben.

Im Fokus standen dabei die Handlungsfelder:

  • Sensibilisierung der Öffentlichkeit & Verbesserung ihrer Sichtbarkeit: Präsenz in lokalen Medien, Kampagnen, Preisverleihungen, strategische Nutzung sozialer Medien
  • politische Interessenvertretung und Partizipation: Einrichtung vorinstitutioneller Resonanzräume (Open Space Lab, öffentliche Diskussionsrunden), Zusammenarbeit mit politischen Gremien und Expertengruppen
  • Zusammenarbeit mit Peer-Groups und die Rekrutierung von Freiwilligen
  • Aufbau von Netzwerken. Verbesserung der Möglichkeiten, aus grenzüberschreitenden Erfahrungen zu lernen.

Die Aktivitäten der Initiative werden in 2021 fortgesetzt.

Gefördert wurde das Projekt durch das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) im Rahmen des Cross-Culture-Synergy Programms.

Fachaustausch mit dem Beijing Youth Politics College China

Die Thomasius Stiftung realisiert Vorhaben, die Lösungsmodelle für ein zukunftsorientiertes, international ausgerichtetes Bildungssystem entwickeln. Dabei fokussieren wir Modelle, die zur Innovationsbereitschaft sowie zur sozialen Kohäsion und Wertebalance in unserer Gesellschaft beitragen.
Die fortschreitende Globalisierung leitet uns zu Ansätzen, die einen Abschied von nationalstaatlichem Bildungsdenken begrüßen und sich auf die Internationalisierung von Bildungsprozessen fokussiert.

Im November 2019 fand ein zweitägiger Austausch zwischen Professoren des Beijing Youth Colleges und der Thomasius Stiftung statt. Die Bildungssysteme beider Länder wurden gegenübergestellt und Bildungsbereiche, dazugehörige Bildungseinrichtungen, zu erreichende Abschlüsse und Übergangsmöglichkeiten der Absolventen wurden besprochen.

Innerhalb des Austausches wurde die Praxis außerschulischer Bildungseinrichtungen in Deutschland dargestellt und mögliche Schnittstellen im chinesischen Bildungsystem für gemeinsame Kooperationen analysiert.

Ziel des Programms:

  • Entwicklung von Strategien zum Ausbau der Internationalisierung der Curricula an deutschen und chinesischen Hochschulen
  • Kooperationsmöglichkeiten in der internationalen Bildung erarbeiten
  • Analyse von Schnittstellen des deutschen und chinesischen Bildungssystems

Teilnehmer:

  • 6 Professoren des Beijing Youth Politics College, China
  • Referenten der Thomasius-Stiftung

IHEP-Programm 2019 – Themenfeld Gesundheit

Das International Healthcare-Exchange-Program (IHEP) stellt zu Beginn des 21. Jahrhunderts die internationale Erfahrung einen wichtigen Baustein in der Spezialisierung innerhalb der Aus- und Weiterbildung dar. Das Niveau der medizinischen Praxis und der Ausbildung von medizinischen Fachkräften ist heutzutage ein wichtiger Indikator in der Entwicklung der Gesundheitsfürsorge und sozialer Strukturen in den Kommunen.

Das IHEP-Programm der Thomasius-Stiftung für internationale Bildung und Wissenschaft fördert die Entwicklung von Fachwissen und Expertise in medizinischen Fachgebieten und unterstützt die länderübergreifende Zusammenarbeit und den Austausch von medizinischen Fachkräften.

Im März 2019 hospitierten vier Fachärzte aus der Ukraine im Rahmen unseres IHEP-Programms zwei Wochen in der Orthopädie und Unfallchirurgie des Marienkrankenhauses in Düsseldorf-Kaiserswerth unter dem Chefarzt PD Dr. med. Nebelung. Darin gewannen sie wichtige Einblicke in die arthroskopische Chirurgie, auch Schlüsselloch-Chirurgie genannt, als wesentlichen Bestandteil des heutigen operativen Therapiespektrums in der Orthopädie. Darüber hinaus wurden sie mit den Versorgungsprozessen innerhalb des Krankenhauses als auch mit der Struktur und den Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitssystems vertraut gemacht.

Das Programm:

  • Praktikum von examinierten Medizinern (mit einer Dauer von max. 3 Monaten) an einer deutschen bzw. ukrainischen Klinik oder Fachpraxis.
    • Schwerpunkte des Programms bilden die Bereiche: Hals-Nase-Ohrenheilkunde, Pädiatrie, Anästhesiologie und Radiologie und weitere.
  • Teilnahme der Fachkräfte an einem 2-monatigen Seminar zum Medizin- und Arztpraxis- Management.
  • Seminar zum Thema „Interkulturelle Kommunikation

Ziel des Programms:

Die TeilnehmerInnen erhalten einen Einblick in die medizinische Praxis in Deutschland und der Ukraine insgesamt und in die Arbeit einzelner Fachbereiche wie die Anästhesiologie, Hals-Nase- Ohrenheilkunde, Pädiatrie und Radiologie etc. im Besonderen. Der Austausch trägt bei zum Aufbau und zur Verstärkung der Netzwerke und Beziehungen zwischen den deutschen und ausländischen Bildungs- und Gesundheitssystemen.

Teilnahme:

  • Ärzte der Allgemeinmedizin mit oder ohne fachärztliche(r) Weiterbildung
  • aktuelle Beschäftigung der BewerberInnen in Kliniken, Arztpraxen oder anderen Gesundheitseinrichtungen
  • eine fachpraktische Erfahrung von mindestens drei Jahren
  • sowie gute Deutsch- oder Englischkenntnisse

Medizinische Bereiche:

  • Anästhesiologie
  • Chirurgie
  • Hals-Nase-Ohrenheilkunde
  • Medizinmanagement
  • Neurologie
  • Pädiatrie
  • Radiologie/Strahlenheilkunde
  • Urologie und Weitere

→ Landarzt 2.0

Landarzt 2.0 – Themenfeld Gesundheit

14 junge Ärzte und Ärztinnen aus Deutschland und der Ukraine und ihre Betreuer*innen nehmen 2019 paritätisch an einer 8tägigen Begegnung in Düsseldorf teil.

Im Mittelpunkt der Begegnung steht das Thema der mangelhaften medizinischen Versorgung auf dem Land, die in beiden Ländern ein Problem darstellt und in Zukunft dramatische Auswirkungen annehmen wird. Sie erarbeiten Methoden und Strategien, um die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern und erhalten während der Begegnung einen Einblick in das System der Primärversorgung des Partnerlandes.

Die Teilnehmenden diskutieren gesellschaftspolitische Perspektiven und erarbeiten Strategien für zivilgesellschaftliches Engagement, um die medizinische Versorgung der Landbevölkerung zu verbessern. Es werden Ideen für Nachbarschaftsprojekte entwickelt und die Lobby- und Netzwerkarbeit gestärkt.

Die Ergebnisse des Projektes werden in einer öffentlichen Podiumsdiskussion veröffentlicht und mit Experten diskutiert.

Das Programm:

Der erste Bereich bietet einen (I.) Einblick in die Struktur und Organisation des jeweils anderen Systems der Primärversorgung. Beispielhaft wird von der Alltagserfahrung mit der deutschen und ukrainischen hausarztzentrierten Primärversorgung berichtet.

Im zweiten Themenbereich entwickeln und diskutieren die Teilnehmer auf (II.) fachpraktischer Ebene konkrete Strategien und Methoden zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung der Landbevölkerung. Im Zentrum der Arbeit stehen u.a. die verstärkte Delegation ärztlicher Leistungen an nicht-ärztliches Personal, die Chancen elektronischer Vernetzung von Allgemein-, Facharztpraxen und Kliniken, die Verbesserung praxisinterner Versorgungsprozesse.

Unter (III.) gesellschaftspolitischer Perspektive gilt es schließlich Strategien zu entwickeln, in welcher Weise (a) zivilgesellschaftliches Engagement für eine bessere Versorgung innerhalb der lokalen Bevölkerung gefördert werden kann. Dabei stehen lokale Gemeinschaftsprojekte im Zentrum der Diskussion.
Darüber hinaus erarbeiten die jungen Ärzte (b) Strategien und Handlungsformen mit denen sie gemeinschaftlich Einfluss auf lokale und überregionale politische Strukturen nehmen können, um die Förderung der medizinischen Nahversorgung der Landbevölkerung anzuregen.

Ziele des Programms:

Das Programmziel ist im Rahmen eines Ideentransfers zur internationalen Vernetzung zwischen jungen Ärzten aus Deutschland und der Ukraine zum Ausbau der medizinischen Versorgung auf dem Land beizutragen.

Teilnehmer:

  • Junge Ärzte der Allgemeinmedizin mit oder ohne fachärztlicher Weiterbildung aus Deutschland und der Ukraine zwischen 26 und 35 Jahren
  • 6 Teilnehmer aus Deutschland
  • 6 Teilnehmer aus der Ukraine

→ zum IHEP-Programm 2019